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Der Schulverband Nordeifel empfängt 227 Fünftklässler und St. Ursula begrüßt eine neue Schulleiterin.

„Fünf Jahre nun fest zusammenhalten“

Auszug aus dem Bericht Eifeler Nachrichten vom 08.08.2023

NORDEIFEL „Heute ist ein besonderer Tag.“ Mehrfach wurde dieser Satz am Montagmorgen bemüht, als die Bischöfliche Mädchenrealschule in der Monschauer Aukirche in das neue Schuljahr startete. „Es ist ein besonderer Tag, weil wir zum ersten Mal überhaupt ohne Fünftklässlerinnen in ein neues Schuljahr starten“, sagte Schulseelsorgerin Regine Förster. „Es ist leider wahr: Wir werden weniger, wir sind eine auslaufende Schule“, meinte Förster, und dabei war es mucksmäuschenstill im großen Gotteshaus.

Besonders sei dieser Tag aber auch, weil es zwei verdiente Rektorinnen zu verabschieden und eine neue Schulleiterin zu begrüßen gelte. „Und weil es ein so besonderer Tag ist, ist unser Generalvikar Andreas Frick für Euch heute nach Monschau gekommen und wird diesen Gottesdienst mit uns feiern“, so die Schulseelsorgerin.

Eine engagierte Pädagogin

Regine Förster erinnerte an die Entscheidung des Bistums vom vergangenen Herbst, die Bischöfliche Mädchenrealschule in Monschau auslaufen zu lassen. „Heute beginnen die letzten fünf Jahre dieser über 300 Jahre alten Schule. Und für diese fünf Jahre wird es so wichtig sein wie nie zuvor, dass wir zusammenhalten und das Beste aus dieser Situation machen“, schloss sie.

Auch der Generalvikar griff die schwere Situation der Schule auf. „Die Entscheidung, diese Schule auslaufen zu lassen, ist schmerzlich, aber verantwortlich. Wir haben keine neuen Schülerinnen mehr aufgenommen, aber wir sind fest davon überzeugt, dass hier weiterhin gute Arbeit geleistet wird“, sagte Andreas Frick. Dass der Träger zur Schule stehe, zeige auch die Tatsache, dass man heute mit Sabine Pulsmeier eine engagierte Pädagogin in ihr Amt einführen könne.

Ehe Carsten Gier, Leiter der Abteilung Erziehung und Schule im Bischöflichen Generalvikariat, sich am Ende des Gottesdienstes der neuen Rektorin zuwandte, galt es, die bisherige Spitze der Schule zu verabschieden. Dorothee Spinrath wurde vor fast genau acht Jahren als Schulleiterin der Mädchenrealschule eingeführt, zuvor war sie als Lehrerin für die Fächer Mathematik, Musik und Biologie an der Städtischen Gesamtschule Nettetal tätig gewesen. Sie übernahm damals die Schulleitung von Franz- Peter Müsch, der die Schule über 30 Jahre geleitet hatte. Im März war bekannt geworden, dass Dorothee Spinrath „aus persönlichen, familiären Gründen“ vorzeitig in den Ruhestand gehen und die Schulleitung abgeben würde. „Durch Sie und Ihre Arbeit wurde das Netzwerk der Schule gestärkt und Sie haben in der Tradition der Schule die Verantwortung auf ihren Schultern getragen“, sagte Gier.

Marie-Antoinette Werrens sei gar 30 Jahre lang den Weg zur Schule täglich hochgelaufen und sei als Lehrerin und Konrektorin eine der prägendsten Persönlichkeiten in der Geschichte der Monschauer Mädchenrealschule. Werrens wurde dann ebenso wie Dorothee Spinrath formell von ihren Aufgaben entpflichtet und mit einem Geschenk bedacht.

Soziale Kompetenzen

„Wir sind sehr glücklich, dass es weitergeht“, wandte sich Carsten Gier der neuen Rektorin zu. Sabine Pulsmeier übernimmt nach fast 20-jähriger Tätigkeit als Lehrerin an der Bischöflichen St.-Angela-Schule – ebenfalls in der Trägerschaft des Bistums Aachen ab sofort die Leitung der Mädchenrealschule. „Mit Sabine Pulsmeier konnten wir eine erfahrene und kompetente Kollegin für die Leitung der Schule gewinnen. Insbesondere für die konkrete Aufgabe einer auslaufend schließenden Schule bieten ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen in Verbindung mit ihrer gewinnenden und motivierenden Persönlichkeit eine gute Ausgangsbasis für die Herausforderungen dieser besonderen Situation der Schule“, sagte Carsten Gier. Die neue Rektorin mochte zunächst „den Moment genießen, Euch alle hier heute zum ersten Mal zu sehen und kennenzulernen“, wie sie gestand. Wie man Mädchen unterrichtet und mit ihnen arbeitet, habe sie in 20 Jahren als Lehrerin gelernt. „Ich habe aber nicht gelernt, Schulleiterin zu sein“, sagte Pulsmeier und bat ihre künftigen Schülerinnen: „Hab Geduld mit mir, dann werden wir hier eine gute Zeit haben. Mit einigen nur ein Jahr, mit anderen werde ich in fünf Jahren die Schule abschließen.“

Sabine Pulsmeier mochte keine rosarote Zukunft zeichnen. „Wir werden von Jahr zu Jahr weniger, Lehrerinnen und Lehrer werden uns verlassen, Stundenpläne sich ändern und Räume plötzlich leer bleiben“, sagte die neue Rektorin. Die Veränderung aber beinhalte auch die Chance, „Dinge neu zu ordnen und vielleicht auch Neues zu erforschen“, schloss die 49-Jährige, ehe es mit den 222 Schülerinnen sowie den Gästen und Kollegen wieder hoch zur Schule ging.

Bilder vom 07.08.2023